Seit Frühsommer 2019 spitzte sich die Situation zu: Noch durften bis Ende Oktober keine Bäume gefällt werden . Und wir hatten noch ein Jahr nach der Festsetzung des Bebauungsplans( bis 23.11.19) die Möglichkeit, bei dem Bauamt Treptow-Kö Einwendungen dagegen zu machen.
Dabei stießen wir bei unseren Recherchen auf gravierende Fehler: als Grundlage für die Abstimmung im Abgeordnetenhaus ( März18) galt das Waldfachliche Gutachten (2017), das von der WISTA-Plan einer Firma in Auftrag gegeben worden war: Darin ist lediglich von 3.700m2 Kiefernaufwuchs die Rede und nicht von einem zusammenhängenden Waldgebiet von13 000m2 . Dies läßt sich in der Luftbildaufnahme von google earth ohne weiteres nachvollziehen.
Entsprechend unterliegt dieser in 30 Jahren naturwüchsig hochgewachsene Wald ganz anderen Schutzbedingungen.
In der Zwischenzeit überstürzten sich die dramatischen Nachrichten eines sich beschleunigten Klimawandels, Waldbrände, nicht nur im Amazonasgebiet, auch in Permafrostbereichen von Alaska, Sibirien, wo bedrohlich Mengen von Treibhausgasen frei werden, Buschbrände in Australien.
Gleichzeitig kamen weltweit Umweltbewegungen wie fridays for future, health for future, Extinktion rebellion in Gang und übten Druck auf die Regierung aus.
Deshalb war uns jetzt wichtig:
1.Einen renomierten Schirmherrn zu finden:
Peter Wohlleben
stellte uns umgehend zwei VideoClips zu Verfügung
2. im Gespräch mit den Politikern
zu bleiben. Deshalb kam es am 19.8. hier zu einem Treffen mit Turgut Altug,
Vertreter der Grünen
im Umweltausschuß.
Zuvor hatten wir mit einem Flugblatt "Rot-grüne Umwelt-politik" vor allem auch die Anwohner der neuen Häuser erreicht, die von der HOWOGE vor Unterzeichung ihres Miet-vertrags überhaupt nicht von der geplanten Abholzung des Waldes informiert worden waren.
Bei diesem Treffen kamen unerwartet viele ( ca 50 ) Anwohner dazu, die an ihn ihre Fragen stellen wollten.
Inzwischen war der Wald umzäunt worden, vor wem sollte er geschützt werden?
3. Aktionen, die das Thema Kiefernwald öffentlich machen sollten
Für dem 2.Aktionstag am 23.8.
unterstützte uns erneut Heike Mollenhauer mit ihrer Klasse aus dem Märkischen Viertel, u.a. mit Briefen der Kinder an den regierenden Bürgermeister.
Als wichtigstes Ergebnis ergab sich bei der Anwohnern der Beschluß einer Unterschriften Sammlung bzw einer
4.
Online Petition, für die sich seitdem Peter Kauzleben engagierte. Er vertritt die jüngere Generation, insbesondere mit seinem TI Verständnis. Er wurde seitdem unser politischen Sprecher.
Bei dieser Unterschriften SammelAktion, bei der vor allem die Bevölkerung von Treptow-Köpenick zählte, kamen wir mit der Bevölkerung der näheren Umgebung ins Gespräch: auf Herbstfesten mit den Bürgern von Adlershof Ost und dem Kiezbewohnern von Baumschulenweg, aber auch die Kirchengemeinde von Christus-König wurde angesprochen.
Schließlich konnten wir 2720 Unterschriften
Anfang Nov. im AbgeordnetenHaus überreichen.
5. In der Zwischenzeit kam es zu Kontakten und Vernetzungen von anderen betroffenen BIs, die gegen die Vernichtung ihres lokalen Waldtückes kämpften und die ebenfalls online petitionen gegründet hatten.
Da die letzte Entscheidung offensichtlich bei den Berliner Forsten lag ( die aber dem Umweltministerium unterstellt sind)
richteten wir
6. einen Appell an die 3 Vertretern im Umweltausschuß,
Herrn Freymark, CDU, Herrn Altug, Grüne und Herrn Scholtysek, AfD, sie mögen gemeinsam unser Anliegen dort vortragen, gleichzeitig baten wir erfogreich Herrn Wohlleben erneut um ein VideoClip direkt an die Berliner Forsten.
7. Wir legten fristgemäß fundierte Einwendungen
gegen die Waldumwandlung im Rahmen des Genhemigungs-Verfahren des Bauantrag vor.
Herr Rainer Staatz stellte Anzeige gegen unbekannt an die Adresse des Umweltministeriums.
Erstes Zwischen-Ergebnis Zeitgewinn:
Während in einem Gespräch Mitte Sept.mit WISTA, HOWOGE und Mitarbeiterinnen des Senats Wohnungsbau uns zwar die Aussichtslosigkeit gegen einen rechtens begündetes Bauvorhaben bescheinigt wurde, zeigte jetzt eine Einwurfsendung der HOWOGE Ende Nov, daß zunächst scheinbar von dem ursprünglichen Plan, mit der Bebauung des vom Wald bewachsen WA2 TeilStück anzufangen, abgerückt wurde und nun erst einmal mit den Vorbereitungen der Bebauung von dem angrenzenden Stück an der Karl-Ziegler Str. begonnen wurde. Allerdings war im Zeitplan die Baumfällung vorgesehen, es wurde lediglich auf die Genehmigung des "Waldumwandlung" duch das BZA Treptow Kö gewartet.
Bei der neueren HOWOGE Infomation (pünktlich zu Heilig Abend) war nur noch von Baumfällungen noch vor der Vegetationsperiode die Rede.
News Ticker Januar 2020
Baumfällungen ohne Baugenehmigung?
5.1.
Wir wachen jeden Morgen auf: doch, der Wald steht noch.
Wagt die HOWOGE ihre Ankündigung wahr zu machen, auch ohne Fällgenehmigung- oder woher soll die kommen, da das BA sich ausschweigt?- das kann es doch nicht geben!
Und dann: am
7.1.
8h30
die Umzäumung ist geöffnet, drei Männer gün orange grün stehen und deuten auf den Wald.
8.h40
in der Baumreihe am Alexander v Humboldweg hat der Greifer einer riesigen Maschine den erste Baum entästet, und dann fällt er . Wir benachrichtige per e-mail Frank und Torsten, daß hiermit die Rodung passiert
9h
ich gehe schnell nach vorne, versuche durch die Absperrung zu filmen, jetzt sind schon ganz schnell viele weitere Kiefern unter dem Angriff der Riesenmaschine in sich zu sammengesackt- wie nach einer Exekution-, treffe vom Haus Herrn A und dann auch Peter, das Niederreißen der Kiefern geht mit unheimlicher Geschwindigkeit weiter vor sich.
Ca 10h
Torsten und Frank drehen vor Ort ihren VideoClip. "Im Sekundentakt....", das dann sofort per Instergram hoch geladen wird, offenbar mehrals 3000 Zuschauer erreicht. Die Bauleitung erzählt ihnen, sie hätten den Auftrag, den ganzen Wald innerhalb von 48 Std nieder zu machen. Auf die gleiche Anfrage von Rainer, nachdem er vom Baufeld runtergejagt wird: Ja, sie hätten eine Fällgenehmigung. Ob er sie sehen könne. Nein, das seien innere Angelegenheiten..
Inzwischen ist auch der größte Teil der Kiefern an der Herman-Dörner-Allee gerodet
-Dann passiert erst mal weiter nichts außer Räumarbeiten.
8.1.
10h: Frank sucht im Abgeordnetenhaus Gesprächskontakt mit zustandigen Abgeordneten ( Bauen/ Umwelt), was die Rodung Kiefernwald Adlershof zu bedeuten habe, obwohl Einwendungen vorlägen- er bekommt keine Antwort.
Wir schicken den VideoClip sofort weiter an die gesamte Gruppe und an Herrn Altug, ( Grüne), der jetzt erst erreichbar ist
Zur Zeit keine weitere Rodung!? Offenbar doch Reaktion auf unsere Intervention.
22h
Reaktion von Manfred: es ist ein Rechtsbruch, :"Ihr müßt vor Gericht gehen!",
9.1.
Wir schicken diese Info morgens weiter. Außerdem an Peter Wohlleben mit der Bitte um öffentlich Machung
11h
Peter stellt nach deren telefonischem Anraten einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht gegen das BA Treptow Köpenick .
18h
Frank hat durch AudioMitschnittt der BVV ermittelt, daß auf Anfrage der CDU vom Nov von Seiten des BA bisher keinerlei Baugenehmigung vorliegt. ( 12.12.) In der Zwischenzeit bis 6. Januar keine Tätigkeit von Amtsseite.
20h
Rainer stellt einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht
10.1.
Die Baustelle ist jetzt völlig ruhig.
19h
Einladung von Bausenatorin Lomper zum Spatenstich am 27.1.